Urlaub mit Hund: 5 Tipps für eine entspannte Reise mit Ihrer Fellnase

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa nehmen 42% der Hundebesitzer ihren Hund regelmäßig mit in den Urlaub. Knapp 20% reisen immerhin gelegentlich gemeinsam mit ihrer Fellnase. Die Mitnahme des Hundes in den Urlaub ist grundsätzlich eine gute Sache. Denn Hunde sind Rudeltiere und die Trennung vom geliebten Herrchen bzw. dem geliebten Frauchen können große Trauer bei dem Tier auslösen.

Für eine unbeschwerte Reise mit einem Vierbeiner gibt es allerdings viele Dinge, die Hundehalter*innen beachten sollten. Dieser Ratgeber soll eine Übersicht mit hilfreichen Tipps für einen entspannten Urlaub mit Hund geben.

1. Das optimale Urlaubsziel finden

Lange Reisefahrten sind für Hunde häufig mit enormen Stress verbunden. Wer seiner Fellnase eine solche Zumutung ersparen möchte, sollte daher bestenfalls ein Urlaubsziel in der näheren Umgebung wählen. Auch in Deutschland gibt es viele schöne Reisegebiete, in denen man sich wunderbar erholen kann. Für einen Kurzurlaub mit Hund eignet sich zum Beispiel die Ostsee, Nordsee, der Bayerische Wald, Schwarzwald, Thüringer Wald, Harz, Bodensee oder auch das Allgäu.

Soll die Reise ins Ausland gehen, kann die Reise mit dem Hund schon zur Herausforderung werden. Hier ist eine gute Vorbereitung und Planung das A und O. Bei der Wahl eines Urlaubszieles im Ausland sollten folgende Punkte geklärt werden:

Andere Regeln und Gesetze im Ausland

Leider ist nicht jedes Land so hundefreundlich wie Deutschland. Je nach Reiseziel sollten Sie sich also vorab schon einmal erkundigen, ob es spezielle Regeln und Gesetze gibt. So gibt es beispielsweise Länder wie Dänemark, die die Einreise bestimmter Hunderassen strikt verbieten. Hundehalter sollten sich daher umfangreich informieren, welche Voraussetzungen für die Einreise gemeinsam mit ihrer Fellnase erfüllt sein müssen.

Laut covomo gelten beispielsweise folgende 13 Länder als besonders hundefreundlich:

  • Österreich
  • Belgien
  • Niederlande
  • Lettland
  • Tschechische Republik
  • England
  • Finnland
  • Frankreich
  • Schweden
  • Irland
  • Litauen
  • Polen
  • Spanien

Camping Urlaub mit Hund

Wichtige Dokumente und Einreisebestimmungen beachten

Für die Einreise in EU-Länder ist das Mitführen des EU-Heimtierausweises zwingend notwendig. Bei dem Dokument handelt es sich sozusagen um einen Reisepass für Haustiere, der seit 2014 von Tierärzten ausgestellt wird. Die Ausstellung ist allerdings nur möglich, wenn Ihr Hund einen Mikrochip implantiert hat. Im EU-Heimtierausweis müssen folgende Daten dokumentiert sein:

  • Angaben zum Tier
  • Daten zum Besitzer
  • Nummer des Mikrochips
  • Kontaktdaten des Tierarztes
  • Übersicht aller durchgeführten Impfungen (insbesondere Tollwut)

Der EU-Heimtierausweis selbst kostet nicht viel. Die Implantation des Mikrochips und eventuell notwendige Impfungen können aber gut und gerne mehrere hundert Euro kosten. Hundehalter sollten diese Kosten also unbedingt bei ihrer Urlaubsplanung einkalkulieren.

Außerdem sollte beachtet werden, dass eine Tollwut-Impfung erst nach 21 Tagen wirksam ist und deswegen schon frühzeitig vor Reisebeginn durchgeführt werden sollte.

In bestimmten Ländern wird zudem eine Bandwurmbehandlung vorausgesetzt. Dies ist beispielsweise in England, Nordirland, Malta, Finnland und Norwegen der Fall. Auch Bluttests und Hepatitsimpfungen werden in manchen Ländern vorausgesetzt.

2. Den Hund auf der Reise sicher transportieren

Ob Auto, Zug oder Flugzeug: Je nach Urlaubsziel stehen verschiedene Transportmittel zur Verfügung. Was es zu beachten gibt, haben wir für Sie zusammengefasst:

Den Hund im Auto transportieren

Das angenehmste und einfachste Transportmittel für Hund und Besitzer ist sicherlich das eigene Auto. Damit ist der Vierbeiner in der Regel bereits vertraut und viele Hunde genießen sogar die Fahrt im Auto.

Bei längeren Fahrten im Auto sollten Sie Ihren Vierbeiner entsprechend der Straßenverkehrsordnung sichern, indem Sie ihm ein Geschirr und einen Anschnallgurt umlegen. Alternativ können Sie Ihren Hund auch in einer Transportbox im Kofferraum unterbringen.

Um Übelkeit und Erbrechen beim Vierbeiner zu vermeiden, sollten Sie auf eine üppige Fütterung direkt vor der Reise verzichten. Nehmen Sie außerdem genügend frisches Trinkwasser und einen Napf mit und bieten Sie Ihrem Hund regelmäßig eine kleine Erfrischung an.

Bei langen Autofahrten sollten Sie alle 2-3 Stunden eine Pause einlegen. Diese können Sie für einen Spaziergang nutzen. Das tut sowohl Hund als auch Mensch gut!

Hund streckt im Auto während einer Reise den Kopf aus dem Fenster

Reise mit der Bahn

Die Reise mit der Bahn ist deutlich umständlicher als die Reise im eigenen Auto. So müssen Sie vorab beachten, dass keine Pausen und Spaziergänge eingeplant werden können. Hier muss geklärt werden, ob und wie lange der Hund auf das Erledigen des Geschäfts verzichten kann. Insbesondere ein voller Zug kann für den Hund darüber hinaus sehr stressig werden. Hundehalter sollten das Bahnfahren mit dem Hund daher idealerweise bereits vor Reiseantritt ausgiebig üben, damit er sich an die Situation gewöhnen kann. Im Notfall können Sie aber auch das Buchen eines eigenen separaten Abteils in Erwägung ziehen, um dem Vierbeiner das Gedränge während der Fahrt von Vornherein zu ersparen. Die Mitnahme einer Hundedecke kann hilfreich sein, um der Fellnase einen vertrauten Platz anzubieten.

Bei der Reise mit der Bahn müssen Sie in der Regel ein eigenes Ticket für ihren vierbeinigen Begleiter buchen. In Zügen gilt generell eine Leinenpflicht!

Reise mit dem Flugzeug

Ist das Urlaubsziel weiter entfernt, lässt sich eine Reise mit dem Flugzeug oftmals nicht vermeiden. Hundebesitzer sollten sich gut überlegen, ob Sie ihren Hund dem damit verbundenen Stress aussetzen möchten. Kleinere Hunde dürfen in einer Transportbox mit im Passagierraum reisen, dürfen die Box aber während der gesamten Dauer des Fluges nicht verlassen. Der Hund sollte schon vor der Reise mit der Transportbox anvertraut werden. So können Sie ihn beispielsweise einige Wochen oder Tage vor der Urlaubsreise in der Transportbox schlafen lassen.

Große Hunde müssen als Sondergepäck aufgegeben werden und verbringen die gesamte Flugdauer in speziellen Boxen im Frachtraum des Flugszeuges. Während der Reise haben Sie dementsprechend keine Möglichkeit, nach Ihrer Fellnase zu schauen. Der Lärm und die ungewohnte Situation stellen für die meisten Hunde enormen Stress dar, der nur schwer zu ertragen ist.

Bei bestimmten Hunderassen sollte der Transport in einem Flugzeug generell vermieden werden. Hierzu gehören beispielsweise kurznasige Hunde, wie Möpse, Pekinesen oder Französische Bulldoggen. Diese Rassen sind temperaturempfindlich und neigen in Stresssituationen zu Atemnot, was zu gesundheitlichen Folgen oder schlimmstenfalls sogar zum Tod führen kann.

3. Die richtige Unterkunft finden

Egal ob Ferienhaus, Hotel oder Campingplatz: Sie sollten vorab klären, ob in der Unterkunft das Mitbringen von Haustieren erlaubt ist. Heutzutage ist es in der Regel kein Problem, eine geeignete hundefreundliche Unterkunft zu finden. Meistens müssten Sie nur einen Zuschlag für Ihren Vierbeiner zahlen. Es gibt auch spezielle Hundehotels, die besondere Programme für Hunde bieten, wie beipsielsweise Dogsitting, Hundesport, Hundefriseure oder Wellnessangebote.

Auf folgenden Portalen finden Sie eine gute Auswahl an hundefreundlichen Unterkünften in verschiedenen Ländern:

 

Generell gilt, dass Sie Ihren Hund innerhalb der Unterkunft nur an der Leine führen sollten. Toilettengänge sollten keinesfalls auf dem Hotelgelände erledigt werden. Damit Sie vor dem Gassi-Gehen nicht jedes Mal durch das gesamte Hotel marschieren müssen, eignet sich ein Zimmer im Erdgeschoss am besten. Bei der Ankunft in einem Hotelzimmer sollten Sie sicherstellen, dass freiliegende Kabel oder verschluckbare Gegenstände beseitigt werden, damit sie keine Gefahr für die Fellnase darstellen. Bellende Hunde sollten außerdem nie allein gelassen werden.

4. Das sollte alles mit ins Reisegepäck

Folgende Gegenstände und Dokumente gehören beim Urlaub mit Hund auf jeden Fall mit ins Gepäck:

  • Halsband, Leine und
  • Namensschild mit Kontakt- und Adressdaten
  • Futter- und Wassernapf, ausreichend frisches Wasser, Futter und Leckerlis
  • Kotbeutel
  • gewohnte Hundedecke oder Hundekorb
  • Hundespielzug
  • Maulkorb
  • Reiseapotheke, Erste Hilfe Set, eventuell benötigte Medikamente
  • EU-Heimtierausweis
  • Bürste, Handtuch, Zeckenzange, Mückenschutz
  • eventuell Transportbox
  • Nachweis über die Hundehaftpflichtversicherung (erkundigen Sie sich vorab, welche Hundeversicherungen Sinn machen)
  • Kontaktdaten eines Tierarztes am Urlaubsort

5. Gesundheitscheck beim Tierarzt vor der Reise

Insbesondere vor längeren Reisen sollte ein allgemeiner Gesundheitscheck beim Tierarzt durchgeführt werden. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Hund die Reise ohne gesundheitliche Risiken antreten kann. Vor allem für trächtige, kranke oder ältere Hunde kann eine Reise sehr anstrengend und belastend sein. Empfehlenswert ist es auch, sich vor dem Urlaub über bestimmte Tierkrankheiten am Urlaubsort zu informieren.

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