Mit Allergie einen Hund halten – geht das?

Sie sind Allergiker und fragen sich, ob es trotzdem möglich ist, einen Hund zu halten? In diesem Beitrag klären wir Sie zum Thema Hundeallergie auf!

1. Welche Symptome treten bei einer Hundeallergie auf?

Je nach Mensch können die Symptome einer Hundeallergie unterschiedlich stark auftreten. Während sie bei manchen Allergikern recht mild ausfallen, können sie bei anderen sogar lebensbedrolich werden. Neben Asthmaanfällen gibt es so auch Fälle anaphylaktischer Reaktionen.

An folgenden Symptomen können Sie eine Hundeallergie erkennen:

  • niesen und/oder laufende bzw. verstopfte Nase
  • juckende und tränende Augen
  • juckende und gereizte Haut, Hautrötungen oder Ekzeme, Hautausschläge
  • Husten(-reiz) und/oder Atembeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Übelkeit und Schwindel

 

Eine Hundeallergie kann sich übrigens auch erst nach Jahren entwickeln. Selbst, wenn Sie bei der Tierhaltung über Jahre keinerlei gesundheitliche Probleme hatten, ist es nicht ausgeschloßen, dass sich irgendwann eine Hundeallergie entwickelt. Ein erhöhtes Risiko besitzen hierbei Personen, die ohnehin empfindlich reagieren, beispielsweise auf Hausstaubmilben oder Pollen.

2. Auslöser für allergische Reaktionen: Hundeallergene

Zunächst muss klargestellt werden, dass es keine Hundehaarallergie gibt, sondern eine Hundeallergie. Es sind demnach nicht die Hundehaare, die bei Allergikern Reaktionen hervorrufen, sondern bestimmte Allergene aus den Hautschuppen, dem Speichel oder Urin des Hundes, die dieser an seine Umwelt abgibt.

Die Allergene eines Hundes werden folgendermaßen bezeichnet:

  • Can f 1
  • Can f 2
  • Can f 3 und
  • Can f 5

 

Bei den meisten Menschen ist das Allergen Can f 1 verantwortlich für die Hundeallergie. Denn das Allergen sorgt bei etwa 50 bis 90 Prozent der Allergiker für eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems.

3. Was hilft gegen eine Hundeallergie?

Medikamente

Mit Medikamenten kann man Symptome einer Hundeallergie reduzieren und kurzfristig eindämmen. Die Einnahme von Medikamenten sollte allerdings keine Dauerlösung darstellen, da es zu bleibenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, wie beispielsweise einer chronischen Bronchitis.

 

Hygiene

Häufiges Händewaschen, Sauberkeit beim Hund und eine gründliche Fellpflege sind natürlich nicht verkehrt und können die allergischen Reaktionen zumindest etwas im Zaum halten. Insgesamt helfen sie bei einer Hundeallergie allerdings nur bedingt.

Auch das tägliche Waschen aller Gegenstände, mit dem der Hund in Berührung kommt, beispielsweise Hundedecke oder -körbchen, kann hilfreich sein, genauso wie ein häufiges Gassigehen an der frischen Luft.

 

Hyposensibilisierung

Eine Hyposensibilisierung kann bei einer Allergie wirksam sein. Hundeallergiker werden hierbei mit einem standardisierten Extrakt behandelt. Das Immunsystem wird zunächst mit geringen Dosen des Allergens gereizt, bis eine Gewöhnung eintritt. Die Dosis wird nach und nach weiter erhöht, solange, bis die allergische Reaktion zurückgeht oder sogar ganz verschwindet.

Sogleich die Hyposensibilisierung durchaus helfen kann, kann es über Jahre dauern, bis sie ihre Wirkung komplett entfaltet. Zudem gibt es keine Garantie, dass der Patient hinterher vollkommen allgergiefrei ist. Für schwer betroffene Hundeallergiker ist eine Hyposensibilisierung unter Umständen gar nicht durchführbar, da die Reaktionen auf die Allergene zu heftig ausfallen und das Risiko daher zu groß ist. In diesem Fall hilft leider nur der komplette Verzicht auf einen Hund.

4. Mythos Allergikerhund

Leider müssen wir an dieser Stelle Hundefreunde enttäuschen, die bislang gehofft haben, dass es so etwas wie Allergikerhunde gibt. Es existiert keine Hunderasse, die komplett allergenfrei ist. Da die Hundehaare nicht verantwortlich sind für die allergischen Reaktionen, hilft es auch nicht, auf eine Hunderasse zurück zu greifen, die wenig oder gar nicht haart.

Alle Hunde besitzen dieselben Allergene. Je nach Rasse und Fellstruktur geben sie diese allerdings unterschiedlich stark an die Umgebung ab.

Labradoodle und Goldendoodle werden beispielsweise seit den 1990er Jahren speziell mit Fokus auf (ursprünglich blinde) Allergiker gezüchtet. Deswegen gelten die Kreuzungen aus Pudel und Labrador bzw. Pudel und Golden Retriever als sogenannte Allergikerhunde.

Auch Hunde, die in keinen Fellwechsel kommen, werden von Allergikern besser vertragen. Folgende Rassen gelten als relativ gut geeignet:

  • Pudel
  • Labradoodle
  • Basenji
  • Yorkshire Terrier
  • Malteser

 

Absehen sollten Menschen mit einer Hundeallergie von Hunden mit kurzem Fell wie Jack Russell Terrier. Denn solche Hunde besitzen ein höheres Allergenpotential als Hunde mit langharigem Fell.