Silvester mit Hund: Tipps für Angsthunde

Silvester ist für viele Menschen ein Anlass zum Feiern, zum Jahreswechsel mit Freunden und Familie zu kommen und das neue Jahr zu begrüßen. Doch für Hunde, besonders für Angsthunde, kann diese Nacht eine enorme Belastung darstellen. Die Geräuschkulisse durch Feuerwerke, Knaller und laute Musik sorgt oft für panische Angst und Stress. In diesem Blogartikel geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Silvester für Ihren Hund so angenehm wie möglich gestalten können, besonders wenn er zu den Angsthunden zählt.

1. Warum haben Hunde Angst an Silvester?

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, warum Silvester für Hunde eine so stressige Zeit ist. Hunde haben ein viel feineres Gehör als Menschen und nehmen Geräusche in einer Intensität wahr, die für uns unvorstellbar ist. Die lauten Knaller und Explosionen, die Silvesterabend begleiten, sind für Hunde oft nicht nur unangenehm, sondern können auch schmerzhafte Töne erzeugen, die Panik auslösen.

Neben den lauten Geräuschen gibt es weitere Faktoren, die die Angst bei Hunden verstärken können:

  • Unvorhersehbarkeit: Feuerwerkskörper können zu jeder Zeit gezündet werden, was die Angst der Hunde verstärkt, da sie nie wissen, wann der nächste Knall kommt.
  • Helle Lichter und Lichtblitze: Das plötzliche Aufblitzen von Feuerwerken kann für Hunde ebenfalls beängstigend wirken.
  • Veränderte Umgebung: Der Silvesterabend ist für viele Menschen mit Veränderungen im Alltag verbunden – sei es durch Gäste, laute Musik oder andere Geräusche.

2. Wie erkenne ich, ob mein Hund Angst hat?

Nicht jeder Hund reagiert auf Silvesterängste gleich. Es gibt jedoch einige typische Verhaltensweisen, die darauf hinweisen können, dass ein Hund Angst hat:

  • Zittern oder Schlottern
  • Hecheln und vermehrtes Speicheln
  • Unruhiges Umherlaufen oder das Suchen eines Verstecks
  • Rückzug unter Möbel oder in enge Räume
  • Winseln, Jaulen oder Bellen
  • Abwehrverhalten, wie das Verstecken des Kopfes
  • Übermäßiges Lecken der Pfoten oder Körperstellen

 

Manche Hunde zeigen auch körperliche Symptome wie Durchfall oder Erbrechen, wenn sie unter massivem Stress stehen. Wenn Sie bei Ihrem Hund diese Anzeichen bemerken, ist es wichtig, schnell zu handeln, um ihm zu helfen.

3. Vorbereitungen vor dem Silvesterabend

Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Ein sicherer Rückzugsort ist besonders wichtig, wenn Sie einen Angsthund haben. Ihr Hund sollte in einem Raum untergebracht werden, der möglichst weit von den äußeren Geräuschen entfernt ist. Ein ruhiges Zimmer ohne Fenster oder ein Raum ohne viel Ablenkung kann dem Hund ein Gefühl von Sicherheit bieten.

  • Fenster abdunkeln: Decken Sie Fenster ab, um den Lärm und das grelle Licht zu minimieren. Verdunkelungsvorhänge oder sogar dicke Decken können helfen, die Geräuschkulisse zu dämpfen.
  • Ruhezone schaffen: Gestalten Sie einen Bereich im Haus, in dem der Hund sich sicher fühlt. Sie können ihm seinen Lieblingsplatz einrichten, eine gemütliche Decke oder Kissen bereitlegen, sodass er sich dort zurückziehen kann.

 

Gewöhnung und Desensibilisierung

Wenn Sie wissen, dass Ihr Hund besonders empfindlich auf laute Geräusche reagiert, können Sie ihm im Vorfeld helfen, sich besser an solche Geräusche zu gewöhnen. Das nennt man Desensibilisierung. Dazu können Sie Folgendes tun:

  • Geräusche langsam einführen: Spielen Sie im Vorfeld Aufnahmen von Feuerwerksgeräuschen oder lauten Knallgeräuschen ab. Beginnen Sie mit sehr leisen Tönen und steigern Sie die Lautstärke langsam, während Sie Ihrem Hund zeigen, dass es keine Gefahr gibt.
  • Positive Verstärkung: Belohnen Sie ruhiges Verhalten mit Leckerlis oder Streicheleinheiten, um Ihrem Hund zu zeigen, dass er sich auch in stressigen Situationen entspannen kann.

 

Ruhe bewahren

Hunde sind sehr sensibel für die Stimmung ihrer Besitzer. Wenn Sie selbst nervös oder angespannt sind, wird Ihr Hund diese Emotionen spüren und eher selbst unruhig reagieren. Versuchen Sie, ruhig und gelassen zu bleiben, um Ihrem Hund Sicherheit zu geben.

4. Während des Silvesterabends

Ablenkung durch Beschäftigung

Während der Silvesternacht können Sie versuchen, Ihren Hund mit einer Beschäftigung abzulenken. Ein gutes Spielzeug oder ein Leckerli-Antistress-Spielzeug kann helfen, den Hund zu beruhigen.

  • Kong oder Futterbälle: Diese können mit Leckerlis oder einer Paste gefüllt werden, die den Hund für längere Zeit beschäftigt und so von den Geräuschen ablenkt.
  • Trainingseinheiten: Ein paar einfache Übungen oder Tricks, die Sie mit Ihrem Hund üben, können helfen, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken.

 

Beruhigende Mittel

Es gibt verschiedene Mittel, die helfen können, Ihren Hund zu beruhigen. Diese sollten jedoch immer in Absprache mit Ihrem Tierarzt angewendet werden.

  • Pheromon-Diffusoren: Produkte wie Adaptil® verbreiten beruhigende Hunde-Pheromone, die Ihrem Hund helfen können, sich zu entspannen.
  • Beruhigungsmusik: Es gibt spezielle Musik, die für Hunde entwickelt wurde und beruhigend wirken kann. Sie können diese im Hintergrund laufen lassen, um die stressigen Geräusche zu überdecken.
  • Naturheilmittel: Kräutermischungen oder Homöopathie (z. B. Bachblüten) können ebenfalls eine beruhigende Wirkung haben. Hier sollten Sie sich von einem Fachmann beraten lassen.

 

Nähe und Sicherheit bieten

Angsthunde suchen oft den Körperkontakt zu ihren Besitzern, wenn sie sich ängstlich fühlen. Lassen Sie Ihren Hund nicht alleine, sondern seien Sie in der Nähe. Sie können ihm durch Streicheln oder ruhiges Sprechen das Gefühl von Sicherheit geben. Manche Hunde ziehen es vor, auf ihrem Platz zu bleiben, während andere Nähe suchen. Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihres Hundes.

 

Ruhige Atmosphäre schaffen

Vermeiden Sie es, laute Musik zu spielen oder Feiern im Haus stattfinden zu lassen, die Ihren Hund zusätzlich stressen könnten. Halten Sie die Lichter gedimmt und vermeiden Sie hektische Bewegungen. Wenn Sie selbst feiern möchten, dann achten Sie darauf, dass der Hund in einem sicheren Raum untergebracht ist.

5. Weitere Tipps für den Silvesterabend

Spaziergänge vermeiden

Spaziergänge während des Silvesterabends sind aus verschiedenen Gründen nicht empfehlenswert. Die Straßen können voller knallender Feuerwerkskörper sein, was für Ihren Hund gefährlich werden kann. Vermeiden Sie Spaziergänge in der Nähe von Feuerwerken und halten Sie Ihren Hund während dieser Zeit lieber drinnen.

 

Notfallplan

Auch wenn Sie alle Vorbereitungen getroffen haben, kann es immer noch zu einer Panikreaktion kommen. Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie im Notfall handeln müssen:

  • Tierarzt kontaktieren: Falls Ihr Hund starke Angstreaktionen zeigt, die nicht mit den oben genannten Maßnahmen zu beruhigen sind, könnte der Tierarzt Beruhigungsmittel verschreiben.
  • Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut: In schwerwiegenden Fällen könnte es hilfreich sein, einen Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten hinzuzuziehen, der auf Angststörungen spezialisiert ist.

6. Nach Silvester: Beruhigung und Erholung

Wenn der Stress vorbei ist, geben Sie Ihrem Hund Zeit, sich zu erholen. Hunde, die stark unter Silvesterängsten gelitten haben, können sich noch einige Tage nervös oder verängstigt verhalten. Achten Sie darauf, dass er in dieser Zeit besonders viel Zuwendung und Ruhe bekommt.

Fazit

Silvester kann für Angsthunde eine Herausforderung sein, aber mit den richtigen Vorbereitungen und Strategien können Sie Ihrem Hund helfen, die Nacht so stressfrei wie möglich zu überstehen. Wichtig ist, dass Sie auf seine Bedürfnisse eingehen, ihn nicht alleine lassen und ihm eine ruhige, sichere Umgebung bieten. Mit Geduld und der richtigen Unterstützung wird Ihr Hund auch diese Silvesternacht gut überstehen.

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