Hund allein lassen - 6 Tipps, wie Sie Ihren Hund an das Alleinsein zu Hause gewöhnen

So bleibt Ihr Hund entspannt allein zu Haus – ohne zu bellen

Arbeiten, einkaufen, zum Arzt gehen – oder abends einfach mal mit Freunden ins Restaurant: Manchmal muss oder möchte man den Hund für ein paar Stunden alleine zu Hause lassen. Wenn der Vierbeiner dann durch ständiges Bellen auf sich aufmerksam macht, kann das schnell für Unmut innerhalb der Nachbarschaft sorgen und an den Nerven zerren.

Das Alleinsein liegt nun einmal nicht in der Natur von Hunden. Als Rudeltiere benötigen die Fellnasen viel sozialen Kontakt, damit sie sich wohl und sicher fühlen. Doch keine Sorge: mit ein wenig Geduld und Nachsicht können Sie das Alleinsein mit Ihrem Hund üben. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen einige hilfreiche Tipps, wie Ihnen das am besten gelingt.

6 Tipps um Ihren Hund an das Alleinsein zu gewöhnen

1. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Fellnase an das Alleinsein zu gewöhnen

Das Alleinsein ist für die meisten Hunde anfangs sehr beunruhigend. Deswegen sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen, um Ihren Hund langsam daran zu gewöhnen. Mit dem Training sollten Sie möglichst früh beginnen – am besten schon im Welpenalter.

Zieht ein neuer Hund in Ihren Haushalt, sollten Sie sich am besten zwei bis vier Wochen Urlaub nehmen. Nutzen Sie diese Zeit für die wichtigsten Trainingseinheiten mit Ihrem Hund.

Beginnen Sie zunächst damit, Ihren Liebling mit geschlossener Tür kurz allein im Zimmer zu lassen. Bleibt Ihr Hund entspannt und ruhig? Dann können Sie den nächsten Schritt wagen, Jacke und Schuhe anziehen und kurz die Wohnung oder das Haus verlassen. Beobachten Sie das Verhalten Ihres Hundes. Wird er entspannter und ruhiger, dann fangen Sie langsam damit an, die Zeiten Ihrer Abwesenheit immer weiter auszudehnen.

Am Anfang sollten die Zeiten noch sehr kurz sein. Im Idealfall kommen Sie bereits zurück, bevor Ihr Hund Zeit hatte, mit dem Bellen anzufangen. So signalisieren Sie ihm: „Alles ist gut, ich komme wieder, es ist keine große Sache.“


2. Verabschiedung und Begrüßung: Bleiben Sie selbst ruhig und entspannt

Je ruhiger und entspannter Sie mit der Situation umgehen, desto eher lernt auch Ihr Vierbeiner, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Verzichten Sie daher auf wortreiche und übertrieben emotionale Abschiedsworte. Das Anziehen Ihrer Jacke und Schuhe sollte ganz entspannt erfolgen – und keinesfalls mit schlechtem Gewissen.

Bei der Begrüßung dürfen Sie Ihrem Hund selbstverständlich Beachtung schenken. Doch auch hier sollte es nicht allzu überschwänglich sein. Ist Ihr Vierbeiner bei Ihrer Rückkehr vollkommen aus den Socken vor Freude, ist das eher ein Zeichen dafür, dass er zuvor große Angst hatte und nun erleichtert ist, dass Sie wieder da sind. Fällt die Begrüßung Ihres Hundes eher ruhig und entspannt aus, zeigt es hingegen, dass er sich keinerlei Sorgen gemacht hat und darauf vertraut, dass Sie wiederkommen.


3. Sorgen Sie für ausreichende Auslastung

Bei ausgepowerten Hunden gelingt das Alleinsein wesentlich leichter. Daher sollten Sie einen ausgiebigen Spaziergang mit ihm unternehmen, Kommandos mit ihm trainieren oder anderweitig gut beschäftigen, bevor Sie ihn alleine lassen. So wird Ihre Fellnase überschüssige Energie los und kann entspannter schlafen, sobald Sie aus der Haustür gehen.

4. Geben Sie Ihrem Hund Beschäftigung, während er alleine ist

Hunde sind nicht nur aus Angst unruhig, wenn sie alleine sind. Auch Langeweile kann dazu führen, dass Ihre Fellnase anfängt zu bellen und die Wohnung auseinanderzunehmen.

Sorgen Sie für ausreichend Ablenkung während Ihrer Abwesenheit. Geeignet ist beispielsweise Hundespielzeug, das mit Leckerlis gefüllt ist. Auch Kauknochen können den Hund einige Zeit beschäftigen. Hier sollten Sie allerdings unbedingt bedenken, dass Hunde sich im schlimmsten Fall am Kauknochen verschlucken könnten.

Sie können Leckerlis auch innerhalb der Wohnung verstecken und daraus ein kleines Ritual machen, um Ihren Liebling zu beschäftigen.

5. Räumliche Begrenzung schaffen

Einige Hunde sind damit überfordert, wenn sie sich durch die ganze Wohnung oder das ganze Haus bewegen können. Daher kann es sinnvoll sein, den Raum zu begrenzen. Ist Ihr Hund am liebsten in der Küche oder im Wohnzimmer? Suchen Sie einen Ort, in welchem sich Ihr Hund wohlfühlt und beschränken Sie den Bewegungsspielraum des Hundes darauf. Schaffen Sie eine geeignete Wohlfühlzone, in welcher sich Ihr Vierbeiner während des Alleinseins sicher fühlen kann.

Ganz wichtig: Sperren Sie Ihren Hund niemals in eine kleine Transportbox, wenn Sie ihn alleine lassen.

6. Keine Bestrafung!

Seien Sie nachsichtig, wenn Ihr Hund Probleme mit dem Alleinsein hat und dadurch beispielsweise in die Wohnung uriniert oder Gegenstände kaputt macht. Er macht dies nicht, um Sie zu ärgern, sondern weil er Angst hat und noch kein Ventil gefunden hat, um mit dem Stress umzugehen. Setzen Sie Ihr Training einfach konsequent fort und geben Sie Ihrem Hund die Zeit, die dieser benötigt.

Woran erkenne ich Trennungsangst bei meinem Hund?

Trennungsangst bei Hunden kann auf verschiedene Weise zum Vorschein kommen. Die meisten Hunde bellen, jaulen oder fiepsen, wenn sie allein gelassen werden. Doch es gibt auch noch andere Symptome, die durch Trennungsangst ausgelöst werden:

 

  • Stressymptome: Hecheln, Speicheln, angespannte Muskulatur
  • Unruhe: Hin und her laufen, übermäßige Wachsamkeit, permanentes Lauschen und/oder aus dem Fenster schauen
  • Körperausscheidungen: Urininieren oder Koten in der Wohnung bzw. im Haus
  • Beschädigungen: Kratzen an der Tür, Beschädigung von Gegenständen

 

Manche Hunde zeigen nach Außen hin gar keine Anzeichen von Trennungsangst, leiden aber sehr wohl im Stillen. Lässt Ihr Hund Sie keine Sekunde aus den Augen, sobald Sie wieder zu Hause sind und kann sich offensichtlich überhaupt nicht mehr entspannen, kann dies ebenfalls ein Zeichen von Trennungsangst sein. In diesem Fall sollten Sie mit ihm ebenfalls behutsam das Alleinsein trainieren, damit er lernt, dass vorübergehendes Alleinsein kein Grund zur Sorge ist.

Wie lange darf ich meinen Hund alleine lassen?

Sie sollten Ihren Hund nur möglichst selten alleine lassen und das nicht länger als 4-5 Stunden am Stück. Haben Sie keine andere Möglichkeit, weil Sie beispielsweise berufstätig sind, sollten Sie in Erwägung ziehen, einen Hundesitter zu engagieren.

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