Mundgeruch bei Hunden: Ursachen und Tipps

Wir alle lieben unsere pelzigen Freunde, aber Mundgeruch bei Hunden kann zu einer unangenehmen Erfahrung führen. Der unangenehme Geruch, der aus dem Hundemaul kommt, kann nicht nur störend sein, sondern auch auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen. In diesem Ratgeber werden wir uns näher mit den Ursachen von Mundgeruch bei Hunden, seiner Prävention und Pflege beschäftigen.

1. Ursachen von Mundgeruch bei Hunden

Geruchsentstehung im Maul

  • Verwesende Futterreste: Gerade Zahnzwischenräume begünstigen das Ansammeln von Futteresten, die dann langsam vor sich hin verwesen. Dies kann zur Folge haben, dass sich das Zahnfleisch entzündet und somit auch die Zahnfleischtaschen mit Bakterien füllen, welche dann wiederum den Zahn angreifen.
  • Zahnstein: Mangelnde Zahnhygiene kann zu Zahnstein führen, der sich anfangs oft durch unscheinbare grau-gelbe Verfärbungen bemerkbar macht. Wird der Zahnstein nicht als solcher erkannt, kann dieser sich über mehrere Zähne bis übers ganze Gebiss ausbreiten. Unter dem Zahnstein bilden sich Entzündungen und Eiter, was ekelerregend stinkt und den Hund stark unter Schmerzen leiden lässt.
  • Lefzenekzem: Sind die Lefzen Ihrer Fellnase entsprechend groß ausgebildet, entstehen mehrere Hautfalten im Maulinnenbereich, die aneinanderreiben. Durch eine mangelnde Maul- und Zahnhygiene können sich dort dementsprechend viele Bakterien und sogar Pilze ansammeln.
  • Entzündungen: Verletzungen im Maul- und Rachenraum führen nicht selten zu Entzündungen, die wie Magnete für Bakterien fungieren. Unentdeckte oder unbehandelte Entzündungen sondern Sekrete wie Wundsekret oder Eiter ab, was zum Mundgeruch führt und für Ihren vierbeinigen Freund sehr schmerzhaft und unangenehm ist. Besonders oft leiden Hunde unter Entzündungen der Maulschleimhaut, dem Zahnfleisch, der Nebenhöhlen, der Mundhöhle oder der Mandeln.
  • Tumore: Eher selten aber dafür umso ernsthafter sind Tumore in Mundhöhle oder Rachenraum. Tumore bleiben oft für lange Zeit unentdeckt und werden erst bemerkbar, wenn sich eine Geschwulst bildet. Sollten Sie also eine Schwellung bzw. Geschwulst im Maul- oder Rachenraum Ihrer Fellnase entdecken, wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Tierarzt.

 

Geruchsentstehung im Magen

  • Gastritis: Gastritis bei Hunden ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die verschiedene Ursachen haben kann. Dazu zählen das Fressen von verdorbenen Lebensmitteln oder Lebensmittel für Menschen, die für Hunde schädlich sind, bakterielle oder virale Infektionen, Stress oder Angstzustände, Toxine oder Giftstoffe, die der Hund aufgenommen hat, sowie Medikamente, die Magenreizungen verursachen können. Der Geruch aus dem Maul Ihres vierbeinigen Freundes riecht hierbei bitter-gärig. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Liebling unter Gastritis leidet, ziehen Sie Ihren Tierarzt hinzu. Denn unbehandelte Gastritis kann zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen.
  • Nierenerkrankung: Nierenerkrankungen bei Hunden können verschiedene Ursachen haben und sich auf unterschiedliche Weise äußern. Die Anzeichen und Symptome variieren je nach Art der Nierenerkrankung und ihrem Schweregrad. Ein verändertes Trinkverhalten (erhöhter Durst und häufiges Wasserlassen), verminderter Appetit und Gewichtsverlust, Erbrechen und Übelkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Dehydration (bemerkbar durch trockene Schleimhäute und erhöhte Herzfrequenz), ein verminderter Urinabsatz, Blut im Urin, sowie Harnwegsinfektionen können auf eine Nierenerkrankung hinweisen. Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser Anzeichen unspezifisch sein können und auch bei anderen Krankheiten auftreten. Wenn Sie denken, dass Ihr Hund Anzeichen einer Nierenerkrankung zeigt, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Bei einer Nierenerkrankung riecht Ihr Hund ammoniakartig aus dem Maul und der Geruch des Urins ist eher stechend.
  • Diabetes: Diabetes bei Hunden ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen Mangel an Insulin, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert, verursacht wird. Ähnlich wie beim Menschen gibt es zwei Hauptarten von Diabetes bei Hunden: Diabetes mellitus Typ 1, bei dem der Körper kein Insulin produziert, und Diabetes mellitus Typ 2, bei dem der Körper nicht ausreichend auf das vorhandene Insulin reagiert. Die Symptome von Diabetes bei Hunden umfassen vermehrten Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust, Schwäche, Erbrechen und einen stärkeren Appetit als sonst. Ohne angemessene Behandlung kann Diabetes bei Hunden zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschließlich Ketoazidose und Organschäden. Bei einer Erkrankung mit Diabetes riecht Ihre Fellnase fruchtig-süßlich aus dem Maul.
  • Lebererkrankung: Es gibt verschiedene Arten von Lebererkrankungen bei Hunden, darunter Hepatitis, Leberzirrhose, Fettlebererkrankung und Leberkrebs. Die Symptome von Lebererkrankungen bei Hunden können vielfältig sein und umfassen Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen, Durchfall, Gelbsucht und veränderte Verhaltensweisen. Die Diagnose erfordert in der Regel Bluttests, bildgebende Verfahren und manchmal eine Leberbiopsie. Sollten Sie bemerken, dass Ihr Liebling gelbliche Augen hat, klären Sie das mit Ihrem Tierarzt ab. Die Prognose variiert je nach Diagnose und Zeitpunkt der Behandlung und kann mit frühzeitiger Erkennung und angemessener Pflege verbessert werden.

 

Mundgeruch aufgrund der Ernährung

Natürlich muss nicht immer eine Erkrankung daran Schuld sein, dass Ihr Hund schlecht aus dem Maul riecht.

  • Nassfutter, zum Beispiel, kann die Zähne beim Fressen mit einem leicht schleimigen Film überziehen, sich in den Zahnzwischenräumen ablagern und dort dann verwesen.
  • Wenn Sie Ihrem Vierbeiner Futter vorsetzen, das an sich schon schlecht riecht (z. B. Futter mit Fisch oder Pansen als Inhaltsstoff), macht sich das auch recht schnell geruchsbedingt bemerkbar.
  • Eine Futterunverträglichkeit kann sich oft auch durch Mundgeruch äußern. Wenn Ihre Fellnase einen sensiblen Magen hat und gewisses Futter eher schlecht verträgt, äußert sich das meist durch Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Hautprobleme. Die Behandlung besteht in der Regel darin, das auslösende Futter zu identifizieren und zu vermeiden, indem man auf hypoallergene oder leicht verdauliche Diäten umsteigt.

 

Weitere Ursachen

  • Manche Hunde haben die schlechte Angewohnheit, Kot anderer Tiere (oder den eigenen Kot) zu fressen, was an sich schon ekelerregend riecht. Oft setzt dieser sich zusätzlich auch noch in den Zahnzwischenräumen fest und verbreitet seinen Duft nachhaltig.
  • Hat sich Ihr Hund am Po geleckt kann es sein, dass er das Sekret seiner Analdrüsen mit der Zunge aufgenommen hat, dessen Geruch sich dann im ganzen Maul ausbreitet.

 

Mundgeruch bei Welpen

Auch Welpen können schlecht aus Ihren Mäulchen riechen, was vielen gar nicht bewusst ist. Wenn der Welpe sich gerade im Zahnwechsel befindet kann es sein, dass sich das Zahnfleisch an lockeren oder ausgefallenen Zähnen entzündet. Außerdem können sich Futterreste oder Fäulnisbakterien dort absetzen, was den Mundgeruch auslöst. Bei Zahnfleischentzündungen entstehen oft Blutungen, die sich durch einen metallischen Geruch bemerkbar machen.

Beim Zahnwechsel kann es aber auch passieren, dass ein Zahn abbricht und sich dort eine Entzündung mit Blut und ggf. auch Eiter bildet.

Nach dem Zahnwechsel sollte Ihr Welpe frei von Mundgeruch sein. Suchen Sie bei Komplikationen oder anhaltendem Mundgeruch trotz allem Ihren Tierarzt auf. Dieser kann die Entzündung und ggf. einen abgebrochenen Zahn behandeln.

Oft kann auch eine fehlerhafte Ernährung des Welpen, ein Wurmbefall, eine Magen-Schleimhautentzündung oder eine Verletzung bzw. Entzündung im Rachenraum die Ursache für den schlechtem Atem sein. Klären Sie auch hier die Ursache lieber direkt mit Ihrem Tierarzt ab, um Ihren Welpen nicht zu lange unnötig leiden zu lassen.

2. Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Mundgeruch bei Hunden

  • Überprüfen Sie regelmäßig den Maulinnenraum, die Zähne und das Zahnfleisch Ihrer Fellnase.
  • Lassen Sie entstandenen Zahnstein ggf. von Ihrem Tierarzt entfernen. Hierbei ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass der Tierarzt Zahnstein nur unter Vollnarkose entfernen kann. Sollte Ihr vierbeiniger Freund also kränklich oder schon fortgeschrittenen Alters sein ist es ratsam, die Notwendigkeit einer solchen Prozedur mit dem Arzt vorher abzuklären.
  • Geben Sie Ihrem Liebling Kauartikel zum Kauen, oder auch mal Dental-Sticks.
  • Gewöhnen Sie Ihren Hund am besten schon frühzeitig ans Zähneputzen. Hundezahnbürsten oder Fingerzahnbürsten sowie Zahncreme für Hunde erhalten Sie im Tierfachhandel.
  • Prüfen und beobachten Sie, ob Ihr Hund Futterunverträglichkeiten hat
  • Stellen Sie das Futter Ihres Hundes um (von Nass- zu Trockenfutter, generell nur hochwertiges Futter).
  • Fragen Sie unbedingt bei anhaltendem Mundgeruch und keiner erkennbaren Ursache Ihren Tierarzt!

3. Mundgeruch bei Hunden: Welche Hausmittel helfen?

  • Frische Kräuter: frisch und klein geschnittene Petersilie ins Hundefutter mischen. Alternativ können Sie Pfefferminz oder Basilikum verwenden.
  • Geben Sie Ihrem Liebling auch mal eine ganze Karotte zum Kauen. Das ist gesund und reinigt dazu auch noch die Zahnzwischenräume.
  • Ein Stück getrocknetes, hartes Brot zum Kauen hilft ebenfalls gegen Zahnbelag und Plaque.
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